Leider bekam mein Vater heute Post von einer Möchtegern- Behörde.
Aber ich muß etwas weiter ausholen.
Ich wohne in einem kleinen Dörfchen im Erzgebirge in Sachsen. Das Eigenheim gehört meinem Vater.
Meine Eltern sind schon recht betagt und meine Mutter ist ein Pflegefall. Sie wohnen in Mecklenburg/ Vorpommern, Nähe Anklam. Schon viele Jahre verbringe ich den Winter bei meinen Eltern, um ihnen zur Hand zu gehen. Das Haus im Erzgebirge steht um diese Zeit fast immer leer.
Logischerweise müssen Schornsteinfegearbeiten also in den Sommermonaten erledigt werden.
Das wusste auch unser alter Bezirksschornsteinfegermeister und wir kamen problemlos miteinander aus.
Nun hat der ältere Herr das Amt an einen jungen Mann abgegeben und der Ärger geht los.
Die Heizungsanlage besteht aus einem De Dietrich Ölkessel und einem alten K30 Gußkessel aus DDR-Zeiten.
(Wir wollen uns hier bitte nicht über Wirkungsgrade und Schadstoffausstoß dieses Gusskessels unterhalten.)
Der alte Feststoffkessel wurde bisher für eventuellen Notbetrieb noch betriebsbereit gehalten, aber nicht benutzt, weil ja niemand in der Heizperiode da ist. Vor einiger Zeit musste ja auch der Feststoffkessel ausgemessen werden. Das hat der alte Schornsteinfeger auch noch getan und der Kessel ist logischerweise durchgefallen.
Schriftlich habe ich darüber leider nichts bekommen. Da dieser Kessel sowieso nicht benutzt wird, hatte sich die Sache für mich erledigt. Leider bekam ich Anfang Dezember von dem neuen Schornsteinfegermeister Post. Er wollte den Feststoffkessel erneut überprüfen. Wegen Nachsendung der Post war der Termin natürlich längst verstrichen. Ja was nun, Kessel stillgelegt oder nicht? Erneute Abzocke?
Sofort versuchte ich die Angelegenheit telefonisch aus Mecklenburg/ Vorpommern zu klären. Es waren recht schwierige Verhandlungen mit diesem neuen sog. Bezirksschornsteinfegermeister mit einem Intelligenzquotienten einer Stubenfliege. Vermutlich ist dieser Typ gar nicht richtig in der Lage, eine vernünftige Kundenkartei zu führen, wo drinsteht, wenn ein Kunde regelmäßig nicht anzutreffen ist.
Heute erhielt mein Vater folgende Schreiben von diesem sauberen Glücksbringer:

Wer soll jetzt in dieser kurzen Frist über Weihnachten den alten Kessel abreißen? Um den Schornstein ordnungsgemäß zu verschließen, muß naturgemäß zuerst der sauschwere Guß-Heizkessel weggeräumt werden.
Wie gesagt sind meine Eltern schon recht betagt und ich bin selbst schon etliche Jahre Invalidenrentner.
Wie kann man sich gegen diesen dusseligen Bengel Schornsteinfegemeister wehren?
Mario Böhme
Admnistrator: Joachim Datko: Ich habe den Anhang gelöscht. Bitte schwärzen Sie auch Namen und Adresse des Bezirksschornsteinfegers und binden Sie das Schreiben erneut ein.