Autor Thema: Fragwürdiges Verständnis von Sicherheit  (Gelesen 10335 mal)

Sinnfrager

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Hoffe das Thema ist in der richtigen Rubrik eingestellt.

Meine Heizung wurde Ende 2003 neu installiert. War auch soweit alles in Ordnung.

In 2007 jedoch versagte die Heizung plötzlich, obwohl diese durch den Schornsteinfeger und Heizungskundendienst für in Ordnung befunden war:

Es stelle sich heraus, dass die Dichtung der Brennkammer versagt hatte, Flammen heraus geschlagen waren und ein Loch in ein Zuluftrohr gebrannt hatten. Die Heizung hatte den Brenner dann Gott Sei dank abgestellt.

Durch den Heizungskundendienst erfuhr ich dann, dass der Fehler bei dieser Bauserie längst bekannt gewesen ist und man wusste, dass die Dichtungen nicht den nötigen Standards entsprechen.

WEDER der Heizungsbauer NOCH der Schornsteinfeger / BSM hatten mich über diesen erheblichen und gefährlichen Mangel in Kenntnis gesetzt. Es hätte ja auch ein Brand ausbrechen können.

Der Schornsteinfeger führt doch, soweit ich das weiß eine Art Lebensakte für jede Heizung, in der Gerät und alles Messwerte akribisch eingetragen werden.

Wenn ich mich nun alle Jahre wieder am Geldbeutel der Leute unter dem Vorwand der "Sicherheit" und des "Umweltschutzes" bediene, dann muss ich doch auch ggf. die Hausbesitzer warnen, bei denen Geräte installiert sind, bei denen ein so erheblicher Sicherheitsmangel festgestellt wurde.

Wie kann so etwas angehen? Ist doch der beste Beweis dafür, was da an Augenwischerei betrieben wird.

Einen schönen Abend an alle!

Liebe Grüße

Markus

Datko

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Re: Fragwürdiges Verständnis von Sicherheit
« Antwort #1 am: 05.09.12, 01:45 »
Können Sie bitte hier die anonymisierte Rechnung
- über Handwerkerkosten in 2007
- und die ursprüngliche Rechnung für die neue Heizung in 2003
als Anhang integrieren. Sie finden den entsprechenden Punkt "Anhänge und andere Optionen" unter dem Eingabe-Textfeld. Sie können die Schreiben auch gerne mir per e-mail zuschicken, dann werde ich sie integrieren.

So könnten wir andere Kunden des Herstellers warnen. Sichtbar sollte der Hersteller und der Heizungstyp bleiben, die Adresse des Handwerkers und ihre sollten nicht erkennbar sein.

Es ist bekannt, dass Brennwertgeräte eine relativ kurze Lebensdauer haben und häufig Schäden auftreten.

Die Schornsteinfeger haben mit der eigentlichen Heizung nichts zu tun, sie sind keine Heizungstechniker.



« Letzte Änderung: 05.09.12, 01:51 von Datko »
Joachim Datko - Ingenieur, Physiker
Interessengemeinschaft gegen das Schornsteinfeger-Monopol Sektion Bayern
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TWMueller

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Re: Fragwürdiges Verständnis von Sicherheit
« Antwort #2 am: 05.09.12, 18:18 »
Die Schornsteinfeger haben mit der eigentlichen Heizung nichts zu tun, sie sind keine Heizungstechniker.

Ich möchte diesen wichtigen Satz nochmals deutlich herausstellen.

Im Grunde ist der SCHORNSTEINFEGER nur für die ZU- und ABLUFT zuständig.
Er soll also prüfen, ob eine Feuerstätte mit hinreichend Frischluft für die Verbrennung versorgt wird. Ansonsten könnte durch den Sauerstoffverbrauch in der Raumluft ein für Bewohner gefährlicher Sauerstoffmangel auftreten. Ob hierbei jedoch zuerst die Verbrennung aufhört oder tatsächlich Gesundheitsschäden zu befürchten sind, kann ich nicht beurteilen.

Insbesondere bei festen Brennstoffen wird zudem bei Sauerstoffmangel vermehrt das hochgiftige CO-Gas entwickelt. Gibt es dann Probleme mit der Abführung der Verbrennungsgase (z.B. Rückstau / nachlassender Sog im Schornstein), gelangt CO in die Raumluft. Dann kommt es zu den gefürchteten CO-Unfällen.

Wichtiger als die Luft-VERSORGUNG ist jedoch die ABFÜHRUNG der Verbrennungsgase. Und genau hier (sollte) das Hauptaugenmerk der Schornsteinfeger liegen, wenn diesen neben der Entfernung von Russablagerungen schon Kontrollaufgaben übertragen werden.

Die Heizungsanlage selbst jedoch ist für den Schornsteinfeger im Prinzip eine BLACK BOX. Die Anlage selbst ist Sache des Fachmanns vom HSK-Handwerk (Heizung, Sanitär, Klima). Darum ist eine fachkundige Wartung völlig unabhängig von den (Schein-)Kontrollen der Schornsteinfeger so wichtig.

Wenn die Heizung im Winter wegen eines Schadens an der Anlage ausfällt, sitzt der Betreiber zwar im Kalten, aber die Nachbarn werden ja nicht gefährdet.

Man könnte es etwas mit der Hauptuntersuchung beim Auto vergleichen. TÜV, DEKRA oder das sonstige Prüfinstitut prüfen die VERKEHRS-Sicherheit. Ob allerdings der Ölstand in Ordnung ist, interessiert hierbei nicht. Es kann somit durchaus sein, dass das soeben als voll verkehrsicher geprüfte Fahrzeug bereits nach ein paar Metern wegen Ölmangel mit einem kapitalen Motorschaden liegenbleibt. Das Eine ist eben die VERKEHRS-Sicherheit, das Andere die BETRIEBS-Sicherheit.
« Letzte Änderung: 05.09.12, 18:23 von TWMueller »
Thomas W. Müller
Aktion SchornsteinFegerRechts-Reform

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Ich freue mich über jeden persönlichen Kontakt.

Jörgen

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Re: Fragwürdiges Verständnis von Sicherheit
« Antwort #3 am: 01.08.13, 18:28 »
Einspruch!
Der Schorni kommt in einem bestimmten Zeitraum und will den Kessel prüfen d.h. TÜV.
Mit einem Koffer voller Messgeräte rückt er an.
Der Kessel muß schon 1,5 Std heizen. Der Füllraum dreiviertel voller Holz. Das Holz soll ohne Rinde ohne Astknaufe d.h. die kleinen Astknaufe die ein nachrutschen des Holzes beim Abbrand verhindern.  Die Abgastemperatur auf sein Höchstwert (anhängig vom Kesseltyp).
Der Kessel ist also voll im Abbrand hat seinen Co Wert eingepegelt die Luftzufuhr wird durch die Kesseltemperatur automatisch mechanisch geregelt usw. der Kessel hat sich auf den besten Wirkungsgrad eingependelt.
Dann macht der Schorni den ersten großen Fehler.
Er macht die Füllraumtür auf sieht sich das alles an und legt das restliche Holz nach. Durch diese Falschluft Zufuhr  sind die  ganzen Abbrand Verhältnisse voll gestört. Aber er fängt an zu messen. Kessel - Abgas- temperatur und er nimmt ein Röhrchen mit einem Staubfilter und zieht aus dem Abgasrohr Abgase. Darin werden die Staubpartikel gemessen die ausschlaggebend sind durch gefallen ja nein. Er mißt auch noch den Co Wert.
Dafür verlangt er über 120 € manchmal darüber. Viele aus unserem Forum bekommen dann Bescheid ich komme in 4 Wochen noch einmal messen und noch einmal zahlen. Der User macht die gleiche Vorarbeit und Prüfung positiv.
Es kann  sich jeder seine Gedanken zu diesem eigenartigen Umstand machen.
Also nicht nur Zu-  und Ab- luft.  Bei uns im Forum sagt man schon demnächst  die Brandmelder die ja in einigen Bundesländern noch keine Pflicht sind. Für so ein nützliches Ding hat man Verständnis und sieht auch einen nutzen wenn man es installiert hat. 
MfG Jörgen
Moderator www.holzheizer-forum.de